Theater 2023/2024

Dienstag, 10. Oktober 2023, "Stadtsaal Klösterle"
Das perfekte Geheimnis
Nach den Erfolgsfilm "Perfetti Sconosciuti" von Paolo Genovese, deutsch von Sabine Heimann a.gon München
Als Theaterstück und als Film war „Das Perfekte Geheimnis“ weltweit ein riesen Erfolg. Sieben Freunde (drei Paare, ein Single) spielen beim gemeinsamen Abendessen ein gefährliches Spiel: Jede Nachricht, die im Laufe des Abends auf den sieben Handys ankommt, wird laut vorgelesen, Bilder und Filmchen bekommen alle zu sehen. Sehr schnell zeigt sich – jonglieren mit entsicherten Handgranaten wäre auch nicht gefährlicher. Jede und Jeder hat nicht nur ein öffentliches und privates Leben, sondern auch ein geheimes. Die Verfilmung dieser Geschichte war der besucherstärkste Film im Jahre 2020 und ist Träger des Deutschen Filmpreises.
Kritiken loben nicht nur die hervorragende dramatische Umsetzung des Stoffes von Johannes, sondern vor allem auch das Ensemble. Unter anderen ist Saskia Valencia als Eva in dem rasanten Schauspiel zu sehen. Saskia Valencia ist einem breiten Fernsehpublikum aus ihren Rollen in der Serie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“, „Polizeiruf“, Rosamunde Pilcher oder das Traumschiff bekannt. In Bühnenrollen war sie beispielsweise in „Kleine Eheverbrechen“ oder „Eine Stunde Ruhe“ zu sehen.
„Das perfekte Geheimnis“ verspricht einen unterhaltsamen Theaterabend, der Beziehungen aus- und durchleuchtet. Dürfte Ihr Partner / Ihre Partnerin und Ihr Freundeskreis mitlesen, was digital bei Ihnen ankommt?

Mittwoch, 25. Oktober 2023, "Stadtsaal Klösterle"
"Ein gemeiner Trick"
Kriminalkomödie von David Foley TOURERLEBEN Tourproduktion
Camille Dargus genießt ihr Leben als unabhängige, wohlhabende Frau. Hin und wieder geht sie eine Nacht lang ganz ungeniert ihrer Leidenschaft für junge Kellner nach. Doch eines Morgens nach einer Party in ihrem Sohoer Loft laufen die Dinge anders als geplant. Der junge Billy lässt sich nicht mit Geld zu einem prompten Abgang bewegen. Er enthüllt Camille, dass er sie mit einer Aufzeichnung ihrer nächtlichen Aktivitäten erpressen will. Die abgebrühte Geschäftsfrau lässt sich davon zwar wenig beeindrucken, ihr dämmert jedoch, dass ihr junger Liebhaber wohl noch andere Ziele verfolgt. Als sie endlich ihren Wachmann ruft, eskaliert die Situation. Camille erkennt, dass sie die dunklen Geheimnisse ihrer Vergangenheit enthüllen muss. Ist sie eine Frau, mit der man nicht ungestraft spielt? Es beginnt ein Kampf auf Leben und Tod.
Mit Ulrike Frank („Gute Zeiten, schlechte Zeiten“, „Soko 5113“, „Ein Fall für Zwei“), Carsten Hayes und Lukas Sauer stehen Publikumslieblinge mit reichlich Film-, Fernseh- und Theatererfahrung auf der Bühne. Zudem führt Marion Kracht Regie – legendär in ihren Rollen für Film und Fernsehen oder als gehörlose Sarah in „Gottes vergessene Kinder“ u.a. auch auf der Bühne des Nördlinger Stadtsaales. Für genau diese Rolle und ihr breitgefächertes soziales Engagement wurde sie 2022 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Mit ihrem Regie-Debüt „Ein gemeiner Trick“ feiert Marion Kracht große Erfolge.
Dieser Theaterabend lädt Sie ein nach New York, in die Höhen und Tiefen menschlicher Gefühle. In dunkle Vergangenheiten und eine nervenaufreibende Zukunft. Spannung garantiert!

Mittwoch, 29. November 2023, "Stadtsaal Klösterle"
Bezahlt wird nicht
Komödie von Dario Fo; Landestheater Schwaben, Memmingen
Der Ölpreis steigt und im Supermarkt werden die Lebensmittel unbezahlbar. Bereits vor 40 Jahren schrieb der italienische Literaturnobelpreisträger Dario Fo diese Polit-Farce, die zum Lachen einlädt, wenn einem eigentlich zum Weinen zumute ist. Die Aktualität dieses Stücks in unserer Zeit ist – wie das Werk Dario Fos – ironisch und dramatisch.
Antonia und ihre Freundin Margherita können mit dem Haushaltsgeld kaum noch den Lebensunterhalt der Familie bestreiten. Im Supermarkt treffen sie zufällig auf andere wütende Frauen, die die Preissteigerungen der Konzerne nicht mehr mittragen wollen. Sie stürmen ohne zu bezahlen die Regale der Märkte. Vollbeladen schmuggeln sie die Einkäufe – als schwangere Bäuche getarnt – an der Polizei und den rechtschaffenden Ehemännern Giovanni und Luigi vorbei. Ganz ungeniert erfinden die beiden Frauen vor ihren Männern Spontanschwangerschaften und Oliven, die im Fruchtwasser baden. Mit den Mitteln der Commedia dell´ Arte werden Figuren wie Carabinieri oder Wachtmeister zugespitzt erzählt und es entwickelt sich eine absurde Situationskomik. In italienisch-rasantem Tempo verwickeln sich die Ereignisse. Giovanni und Luigi stolpern von einer Erkenntnis zur nächsten, hinken aber stets den improvisierten Geschichten ihrer Frauen hinterher.
Was am Ende zählt sind Solidarität und der Zusammenhalt – für Dario Fo die einzigen Wege aus Krisen und sozialen Missständen. Nehmen wir uns ein Beispiel: Krisen gab es immer und wird es immer geben. Wie also weitermachen? Marc Aurel hat diese Frage so beantwortet: „[…] Im Bewusstsein, dass man das Glied einer großen, geistigen Brüderschaft ist, liegt etwas Aufmunterndes und Tröstendes.“

Dienstag, 23. Januar 2024, "Stadtsaal Klösterle"
Die Reise der Verlorenen
Schauspiel von Ferdinand von Daniel Kehlmann nach dem Buch „Voyage of the Damned“ von Gordon Thomas und Max Morgan-Witts; eine coproduktion von theaterlust mit dem Altonaer Theater Hamburg; ausgewählt für die Bayerischen Theatertage 2022
"Die Reise der Verlorenen" erzählt die Geschichte einer Gruppe von Menschen, die im Jahr 1939 versuchen, Deutschland zu verlassen, um dem Holocaust zu entkommen. Sie besteigen das Schiff "St. Louis", das sie nach Kuba bringen soll. Doch als sie dort ankommen, werden sie abgewiesen und müssen zurück nach Europa reisen.
Das Stück beleuchtet die Schicksale der Passagiere, die während der Reise mit ihrer Vergangenheit, ihrer Angst und der Ungewissheit über ihre Zukunft kämpfen. Dabei werden die politischen und gesellschaftlichen Umstände, die zu ihrer Flucht geführt haben, ebenso thematisiert wie die Ablehnung und Gleichgültigkeit, mit der sie aufgenommen wurden.
Die erfolgreiche Inszenierung von Thomas Luft wurde für die Bayerischen Theatertage 2022 ausgewählt und wird von einem engagierten Ensemble getragen, das die Emotionen und Motivationen der Charaktere auf eine einfühlsame und berührende Weise darstellt.
"Die Reise der Verlorenen" erinnert an die menschliche Tragödie, die der Holocaust verursacht hat. Die Aktualität des Stückes ist erschreckend, weil es die Frage stellt, wie wir als Gesellschaft mit den Schicksalen von Vertriebenen und Geflüchteten umgehen. Das Stück ist ein eindringliches Plädoyer für Menschlichkeit und Solidarität.

Montag, 18. März 2024
Gott
Schauspiel von Ferdinand von Schirach; proszenium
Das Drama „GOTT“ handelt von einem Prozess, bei dem ein Arzt angeklagt ist, weil er einen schwerkranken Patienten auf dessen Wunsch hin getötet hat. Die Frage, ob der Arzt schuldig oder unschuldig ist, steht im Mittelpunkt des Stücks. Der Prozess wird von einem ungewöhnlichen Richter geleitet, der die Angeklagten und Zeugen auf eine unkonventionelle Art und Weise befragt. Dabei wird deutlich, dass es bei diesem Prozess nicht nur um Recht und Unrecht geht, sondern auch um moralische und ethische Fragen. Perspektiven aus Theologie, Rechtswissenschaften, Ethikrat, Medizin und Theologie treten in eine rege Auseinandersetzung. Die Zuschauer werden Zeugen einer fesselnden und tiefgründigen Debatte über die Bedeutung des Lebens und des Todes. Dabei werden Themen wie Euthanasie, Sterbehilfe und die Grenzen der Medizin auf eine eindringliche Weise behandelt.
Nach Schirachs Theaterstück „TERROR“ ist „GOTT“ der zweite Teil der Trilogie über aktuelle (rechts)philosophische Fragen. Die Inszenierung des Filmemachers, Autors und Regisseurs Miraz Bezar zeichnet sich durch ein ausdrucksstarkes Ensemble aus, das die komplexen Charaktere und ihre Motivationen auf überzeugende Weise darstellt und miteinander kontrastiert. Bühnenbild und Requisite sind minimalistisch, aber effektiv und unterstützen damit die figurenbezogene Dramatik des Stücks.
"Gott" ist ein bewegendes Theatererlebnis, das den Zuschauer noch lange nach der Vorstellung beschäftigen wird. Es regt zum Nachdenken an und stellt wichtige Fragen über das Leben, den Tod und die Entscheidungen, die wir treffen. Wie entscheiden Sie sich?

Montag, 29. April 2024, "Stadtsaal Klösterle"
Smiley
Komödienhit von Guillem Clua; Theatergastspiele Fürth
Eine japanische Legende besagt, dass, wenn zwei Menschen dazu bestimmt sind, zusammen zu sein, ein unsichtbarer roter Faden, der an den kleinen Finger der Hand gebunden ist, sie vom Tag ihrer Geburt an vereint. Dieser Faden ist unzerbrechlich und hat die Kraft, zwei Menschen für immer zu binden, egal wie weit sie voneinander entfernt sind und egal wie unterschiedlich sie uns erscheinen. Dieser Faden wird die beiden zusammenführen, unabhängig von Zeit und Ort. Das bedeutet, dass jeder Mensch seine Zwillingsflamme, seine große Liebe, früher oder später treffen wird, dafür sorgen die Götter.
Die Komödie „Smiley“ transportiert diese Legende in unsere Zeit. Eine Zeit, in der Smartphones und Tools, Facebook, Instagram und WhatsApp die Welt bedeuten. Alex und Bruno sind zwei klassische Typen von Männern in mittlerem Alter, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Alex‘ Zuhause sind Fitnessstudios und soziale Netzwerke, an den Abenden steht er in einer Szenekneipe hinter der Bar. Bruno ist Architekt, ein Feingeist, der sich auf Kunstvernissagen am wohlsten fühlt. Wie es der Zufall will, lernen sich die beiden kennen. Gegensätze ziehen sich an, und so lassen Alex und Bruno sich auf eine Affäre ein, die sie selbst nicht ernst nehmen wollen. Aber ihre Gefühle wollen es anders. Was als gewöhnliches Date beginnt, wird zu einem Ereignis, das das Leben beider für immer verändern wird …
Charmant und augenzwinkernd spielt Clua die Stationen auf dem Weg zur „wahren“ Liebe durch. Wir alle haben die Geschichte von Bruno und Alex schon einmal erlebt und können ein Lied davon singen: eine Geschichte von Geben und Nehmen, von Kämpfen und Versöhnungen. „Smiley“ zeigt auf humorvolle Weise die Ängste, mit denen wir konfrontiert sind, wenn wir uns in jemanden verlieben und, dass wir alle gleichermaßen anfällig sind für die Liebe.